Geschichtsverein Sydekum

Aktuelle Veranstaltung

Der Heimat- und Geschichtsverein Sydekum e.V. lädt ein für Freitag(!), 08.03.2024 um 19 Uhr in den Lepantosaal des Mündener Welfenschlosses zu einem Vortrag über die Dransfelder Bahnstrecke. Referent ist Klaus Flader aus Mielenhausen, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit den Themen Eisenbahn und der Heimatgeschichte im Schedetal befasst. Die 1856 eingeweihte Hannoversche Südbahn sollte die beiden Residenzstädte Hannover und Kassel verbinden. Der bergige Abschnitt zwischen Göttin- gen und Münden war bautechnisch der aufwendigste im ganzen damaligen Königreich Hannover, und stellte wegen des Steilanstiegs aus dem Leinetal (“Dransfelder Rampe”) auch besondere Ansprüche an die Zugkraft der eingesetzten Lokomotiven. Eine andere, bequemere Streckenführung wäre möglich gewesen, hätte aber Münden auf Jahrzehnte verkehrstechnisch vom Fernhandel auf dem Landweg abgehängt. Immer noch aber hält sich auch das Gerücht, der König persönlich habe sich für diese teurere Variante nur deswegen entschieden, um eine Begründung für den Bau wenigstens eines einzigen Tunnels in seinem sonst eher flachen Lande zu haben. Jedenfalls wurden mit der Entscheidung für die Dransfelder Variante auch Weichen gestellt, die sich noch heute, lange nach Rückbau dieser Stecke, positiv für Münden auswirken. Da die Schienen zwischen Kassel und Münden schon mal da lagen, wurde später auch die Eisenbahnlinie Kassel-Halle über Münden und das Werratal geführt, und nicht über Kaufungen. Von dem Eisenbahnanschluss profitierte Münden enorm, denn ohne bequeme Verlademög- lichkeit wären die Schmirgel-, Metall- und Kautschukindustrie hier niemals so schnell und stark aufgeblüht. Und wir müssten heute nach Kassel oder Göttingen möglicherweise den Bus nehmen, wenn nicht damals die Dransfelder Strecke gebaut worden wäre. Noch einmal wichtig für die Mündener wurde die Ver- bindung nach Göttingen durch das Schedetal und über die Dransfelder Hochfläche kurz nach dem 2. Welt- krieg, denn sie lag vollständig in der Englischen Besatzungszone. Wenn man nämlich die Bahnstrecke über Witzenhausen und Eichenberg nutzte, dann musste man zweimal die Grenze mit Hessen überque- ren, wo die Amerikaner das Sagen hatten. Die dort durchgeführten lästigen Personen- und Warenkontrol- len behinderten den blühenden Schmuggel und Schwarzhandel… Das Ende der Dampflokzeit machte die Dransfelder Eisenbahnstrecke zunehmend unwirtschaftlich, da die Bundesbahn auf eine Elektrifizierung verzichtet hatte. Zum Schluss bedienten hier nur noch Dieseltriebwagen den Personenverkehr. 1980 wurde der durchgehende Verkehr endgültig eingestellt. Die alte Trassenführung ist heute noch vielfach im Gelände erkennbar und wird abschnittsweise als Radweg genutzt. Wichtiger Hinweis: Da der Lepantosaal am Donnerstag anderweitig belegt ist, musste diese Veranstaltung entgegen früherer Ankündigungen auf den Freitag verschoben werden! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Geschichtsverein Sydekum

Aktuelle Veranstaltung

Der Heimat- und Geschichtsverein Sydekum e.V. lädt ein für Freitag(!), 08.03.2024 um 19 Uhr in den Lepantosaal des Mündener Welfenschlosses zu einem Vortrag über die Dransfelder Bahnstrecke. Referent ist Klaus Flader aus Mielenhausen, der sich seit Jahrzehnten inten- siv mit den Themen Eisenbahn und der Heimatgeschichte im Schedetal befasst. Die 1856 eingeweihte Hannoversche Südbahn sollte die beiden Residenz- städte Hannover und Kassel verbinden. Der bergige Abschnitt zwischen Göttingen und Münden war bautechnisch der aufwendigste im ganzen damaligen Königreich Hannover, und stellte wegen des Steilanstiegs aus dem Leinetal (“Dransfelder Rampe”) auch besondere Ansprüche an die Zug- kraft der eingesetzten Lokomotiven. Eine andere, bequemere Streckenfüh- rung wäre möglich gewesen, hätte aber Münden auf Jahrzehnte verkehrstechnisch vom Fernhandel auf dem Landweg abgehängt. Immer noch aber hält sich auch das Gerücht, der König persönlich habe sich für diese teurere Variante nur deswegen entschieden, um eine Begründung für den Bau wenigstens eines einzigen Tunnels in seinem sonst eher flachen Lande zu haben. Jedenfalls wurden mit der Entscheidung für die Dransfelder Variante auch Weichen gestellt, die sich noch heute, lange nach Rückbau dieser Stecke, positiv für Münden auswirken. Da die Schienen zwischen Kassel und Münden schon mal da lagen, wurde später auch die Eisenbahnlinie Kassel-Halle über Münden und das Werratal geführt, und nicht über Kaufungen. Von dem Eisenbahnanschluss profitierte Münden enorm, denn ohne bequeme Ver- lademöglichkeit wären die Schmirgel-, Metall- und Kautschukindustrie hier niemals so schnell und stark aufgeblüht. Und wir müssten heute nach Kassel oder Göttingen möglicherweise den Bus nehmen, wenn nicht damals die Dransfelder Strecke gebaut worden wäre. Noch einmal wichtig für die Mündener wurde die Verbindung nach Göttin- gen durch das Schedetal und über die Dransfelder Hochfläche kurz nach dem 2. Weltkrieg, denn sie lag vollständig in der Englischen Besatzungs- zone. Wenn man nämlich die Bahnstrecke über Witzenhausen und Eichenberg nutzte, dann musste man zweimal die Grenze mit Hessen über- queren, wo die Amerikaner das Sagen hatten. Die dort durchgeführten lästigen Personen- und Warenkontrollen behinderten den blühenden Schmuggel und Schwarzhandel… Das Ende der Dampflokzeit machte die Dransfelder Eisenbahnstrecke zunehmend unwirtschaftlich, da die Bundesbahn auf eine Elektrifizierung verzichtet hatte. Zum Schluss bedienten hier nur noch Dieseltriebwagen den Personenverkehr. 1980 wurde der durchgehende Verkehr endgültig eingestellt. Die alte Trassenführung ist heute noch vielfach im Gelände erkennbar und wird abschnittsweise als Radweg genutzt. Wichtiger Hinweis: Da der Lepantosaal am Donnerstag anderweitig belegt ist, musste diese Veranstaltung entgegen früherer Ankündigungen auf den Freitag verschoben werden! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.